Weinkunde

Weinkunde

Wein kennen und genießen ... aber was ist Geschmack? 

Hat man ihn oder erwirbt man ihn? 

Lassen Sie sich bei unseren Verkostungen alles Wissenswerte über Trauben, Rebsorten, Anbau- und Kellertechnik auf eine kleine Informationsreise mitnehmen, bei der sich vielleicht etwas verändert und dann doch am Ende der Geschmack ein anderer ist... 


Autochtone Rebsorten


sind Rebsorten, die nahezu ausschließlich in einem bestimmten Gebiet durch natürliche Kreuzung oder Mutation entstanden sind und dort

eine relativ lange Geschichte haben. Sie haben sich dort gut auf die Standortverhältnisse eingestellt und erbringen nur bei allen erfüllten Voraussetzungen Höchstleistungen und spiegeln deshalb das TERROIR wider.


Allochthone Rebsorten



sind Rebsorten, die fremdgebürtig, eingeführt und eben nicht heimisch sind. Dies ist ausschließlich ein zivilisatorischer und kulturell bedingter Vorgang. Das führt allerdings dazu, dass jede Rebsorte überall auftauchen kann.

Wie heißt es doch so schon: .......Nichts ist unmöglich.......?!!!

Genetische Vielfalt, DARWIN = survival of the fittest.

Heißt: DER SCHLAUESTE GEWINNT.


Das Terroir


Gute Weinkenner wissen, was die köstlichen Tropfen auszeichnet. Doch jede Rebe und Traube ist bei jedem Winzer unterschiedlich, weil erarbeitet ... durch individuelle Leistung und damit verbundener Qualität.

Wodurch also und was trägt sodann zum Geschmack noch alles bei ????

Diese Weine tragen Qualitätsmerkmale, die ihnen einen qualitätsorientierten Anbau in den besten Anbaugebieten garantieren, z.B. folgende: Der Boden, die sorgfältige Pflege und die Lese, sowie schonendste Verarbeitung sind nur ein paar Merkmale, die zur Herstellung von excellenten Weinen wichtige Voraussetzungen sind.

Der Begriff Terroir ist nicht so einfach zu definieren.

Heute versteht man ihn als Summe vieler Einzelfaktoren, wie Bodenbeschaffenheit, die Tierwelt über und unter der Oberfläche, die Bearbeitung von all diesem, den Laubschnitt, das Klein- und Großklima, Wind, Sonnenstunden, Gefälle und wie der Winzer mit all diesen Faktoren umgeht.

Alles also Fähigkeiten und Bedingungen der Natur, die den Reben die "Ausbildung" sind, die mit der Ausbildung und den Fähigkeiten des Winzers dieselben optimieren und dem Wein die "Bildung", seinen Charakter, verleihen.

Jeder arbeitet anders, es bleibt höchst individuell. Keiner kann den anderen also kopieren ... herrlich, jeder Winzer hinterlässt also seinen durch Weinberg und Kellertechnik bedingten "Fingerabdruck".

Wenn dann das Ergebnis mehr ist als die Summe aller Einzelfaktoren, ja dann hat er alles - in toto und in summa - richtig gemacht.

Wir haben unsere Lieferantenliste genau danach jahrelang geprüft und nun um solche erweitert.

Wunderschöne Gutsweine, richtig gute trockene Sylvaner, fruchtig betonte Rieslinge, junge und reife, cremige Weißburgunder, mineralisch-fruchtige Sauvignon Blancs, erfrischende, trockene Muskateller, pfeffrige Grüne Veltliner, die neuen TAU-Weine der Süd-Ost-Steiermark (Cuvées aus weißen Burgunderreben), Lagenweine und Weine aus den Alten Reben und -

in  Richtung Rotwein gehend:

einen mineralisch gefärbte Blanc de Noir vom Spätburgunder

sowie herzahft-würzige Spätburgunder-, Blaufränkische-, Zweigelt-Rotweine und herrliche Cuvées.


Ich wage mich in diesem kleinen Artikel an einen Begriff, der wie kein anderer unterschiedlichst verstanden, diskutiert und beschrieben wird und dabei immer wieder für Missverständnisse sorgt:


Der physiologische Reifezeitpunkt

Geht man pragmatisch vor, klärt man zuerst die Begriffe Physis und Logos.

Dann deren Reife und ihr Zusammenspiel.


Physis:

Im Verständnis der alten Griechen war das die Körperlichkeit, Erscheinung und Verfassung sowie deren Eigenschaften wie Popularität, Harmonie, Form und Modus als auch Ruhe und Bewegung.


Logos:

Das Füllen der äußeren Erscheinung durch Wohlklang, Reinheit, Sprache, Rhythmus, bestechenden Vortrag, das Gedachte durch Worte gesagt, als ob die Ohren ein wundervolles Menü kredenzt bekommen hätten.

Beides ergibt die Verfassung, die Verfasstheit des einen Ganzen.

Geht man nun zum Reifezeitpunkt, wird klar, dass nun die Intravina-Komponenten die bestimmende und begleitende Rolle spielen.

Welche Eigenschaften der Rebe und der Trauben sind nun gefragt? Hier eine kleine Aufzählung:

Zucker, Säure, Farbe, Konsistenz und Textur der Traube, Temperatur, Tageszeit, Sonne, Schnitt, entwickeltes Aroma.

Was sagt uns das? Rein physiologisch?

Die Entscheidung trifft allein der Winzer. Seine Augen, Ohren, Zunge, Hände sind die Instrumente, die er zur Entscheidung heranzieht.

Augen erkennen die Farbe, das Zusammenspiel mit der Umgebung.

Ohren hören die Trauben, den Weinberg in all seiner Vielfalt an Blumen, Kräutern und Tieren.

Zunge hat eine Erfahrung von Tausenden von Eindrücken, die ständig ergänzt, erneuert und vervollständigt werden, bis hin zur Perfektabilität = Vollkommenheit.

Hände bestreichen und ertasten so die Oberfläche der Beeren, des Butzens, wie er sich anfühlt und entscheiden so den Erntezeitpunkt mit.

So entsteht die perfekte, die vollkommene Reife.



Vom Nichtstun und Belassen = wie war das doch gleich???? In der Ruhe liegt die Kraft.


Das nächste Kapitel geht zu den Naturweinen, zum Spontanvergären, zum Unfiltrierten, zum Ungeschönten und zu neuen alten Behältnissen. Bis dahin........


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